GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER



Das Weizenfeld – die Verbindung zwischen Leben und Tod

Vorbereitend zur Ausstellung hatten Steiner & Lenzlinger auf der Wiese vor dem Forum zwischen Frühling und Sommer 2022 ein Weizenfeld angelegt. Für die Künstlerin, den Künstler bedeutet das Weizenfeld eine symbolische Transformation freigesetzter Energie: «Es gibt wohl kaum eine schönere Möglichkeit, Leben und Tod zu verbinden». Mit Sicheln und Sensen abgeerntet wird der Weizen aus dem Sihlfeld ins Mühlerama im Seefeld transportiert, wo er gemahlen und von den Künstlern zu Trostbroten verarbeitet wird, die wiederum Eingang in die Ausstellung «Tod – unser täglich Brot finden. 

Die Symbolkraft des Weizens ist in allen Kulturen und Religionen stark mit Leben, Tod und Trauer verknüpft. Wie kaum ein anderes Motiv symbolisiert das Weizenfeld das Leben, das entsteht, aber auch den Tod, den es bedingt. Das Brot als Symbol des Lebens kann nur durch die Zerstörung, den «Tod» des Weizenfeldes erschaffen werden.  

Unter Beratung der Getreidezüchtung Peter Kunz in Feldbach (GZPK) wurde eine sogenannte Blé Population ausgewählt und die Weizenmischung zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz zum üblichen Weizenfeld, bei dem alle Pflanzen genetisch identisch sind, hat sich das Blé Population eine hohe Vielfalt Natürlichkeit  und Resistenz bewahrt. Zusätzlich wurde eine sogenannte Ackerbegleitflora angebaut, bestehend aus Mohn, Ackerwildkräuter, Kornblumen, Leindotter, Linsengrün, Bohnen und vielen weiteren Gewächsen. Dies aus Gründen der Biodiversität und der Schönheit. Auch sind Linsen und Bohnen Stickstofflieferanten für den Weizen.